Effizient & nachhaltig heizen – Infrarotheizung mit PV-Anlage

Sonnenstrom trifft auf Strahlungswärme.
Nachhaltig, effizient und unabhängig.
Eine Kombination mit Zukunft.
Doch lohnt sich die Verbindung wirklich?

Die Verbindung von Infrarotheizung und Photovoltaik-Anlage (PV) gilt als eine der spannendsten Entwicklungen im modernen Energiemanagement. Immer mehr Hausbesitzer setzen auf diese Kombination, um Heizkosten zu senken, die Umwelt zu schonen und sich unabhängiger von Energieversorgern zu machen. Doch wie funktioniert das System, welche Vorteile bietet es – und wo liegen die Grenzen?

In diesem ausführlichen Blogartikel beleuchten wir Funktionsweise, Effizienz, Kosten siehe Infrarotheizungs-Rechner, Nachhaltigkeit und Praxistauglichkeit der Kombination aus Infrarotheizung und PV-Anlage. Dabei gehen wir auf wichtige technische Aspekte ein, vergleichen mit alternativen Heizsystemen wie Wärmepumpen und zeigen, wie sich die Investition in eine solche Lösung wirklich lohnt.


Wie funktioniert die Kombination aus Infrarotheizung und PV-Anlage?

1. Direkte Nutzung des Solarstroms

Die Grundlage des Systems ist die direkte Nutzung des selbst erzeugten Solarstroms. Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach wandelt Sonnenlicht in elektrischen Strom um. Dieser Strom wird sofort im Haus verbraucht – etwa zum Betreiben von Haushaltsgeräten oder eben einer Infrarotheizung.

Die Infrarotheizung arbeitet dabei anders als klassische Heizkörper. Statt die Luft zu erwärmen, erzeugt sie Infrarotstrahlung, die direkt auf Menschen, Wände und Möbel trifft. Diese speichern die Wärme und geben sie gleichmäßig wieder ab. So entsteht ein angenehmes Raumklima ohne Zugluft oder Staubaufwirbelung.

Besonders vorteilhaft: Die Reaktionszeit einer Infrarotheizung ist sehr kurz. Sobald Strom fließt, ist die Wärme spürbar. Das macht sie ideal für Räume, die nicht permanent beheizt werden müssen – etwa Büros, Ferienwohnungen oder Badezimmer. In Kombination mit Solarstrom lassen sich die Betriebskosten dabei drastisch senken.


2. Die Effizienz der Energieumwandlung

Während bei klassischen Heizsystemen Energieverluste durch Verbrennung oder Wärmeleitung entstehen, arbeitet eine Infrarotheizung fast verlustfrei. Nahezu 100 Prozent des eingesetzten Stroms wird in Wärme umgewandelt.

Das bedeutet: Wenn Ihre PV-Anlage an einem sonnigen Tag 10 Kilowattstunden Strom erzeugt, kann die Infrarotheizung diese Energie vollständig nutzen. Die Wärme entsteht dort, wo sie gebraucht wird – ohne Umwege über Heizkreisläufe oder Wärmetauscher.

Natürlich hängt die tatsächliche Effizienz von der Hausdämmung, der Flächengröße und der Ausrichtung der PV-Anlage ab. Doch im Vergleich zu vielen anderen Heizsystemen ist das Verhältnis von erzeugter zu genutzter Energie hier besonders günstig.


3. Autarkie und Stromspeicherung

Ein entscheidender Faktor für die Wirtschaftlichkeit ist die Autarkiequote – also der Anteil des Stromverbrauchs, den Sie selbst decken können. Im Sommer kann eine gut dimensionierte PV-Anlage den gesamten Energiebedarf inklusive Heizung abdecken.

Im Winter jedoch, wenn die Sonneneinstrahlung geringer ist, reicht die PV-Leistung oft nicht aus. Hier kommt der Stromspeicher ins Spiel. Mit einem Batteriespeicher kann überschüssiger Solarstrom vom Tag in die Abendstunden oder sogar über mehrere Tage hinweg genutzt werden.

Dadurch steigt der Eigenverbrauch und Sie werden weniger abhängig vom öffentlichen Netz. Wer also plant, mit einer Infrarotheizung ganzjährig zu heizen, sollte die Installation eines leistungsfähigen Speichers ernsthaft in Betracht ziehen.


Die Vorteile der Kombination im Überblick

1. Nachhaltig und CO₂-arm heizen

Einer der größten Vorteile der Kombination aus Infrarotheizung und PV-Anlage liegt in ihrer Klimafreundlichkeit. Durch die Nutzung von Sonnenenergie entsteht Wärme ohne fossile Brennstoffe und ohne direkte CO₂-Emissionen.

Selbst wenn in den Wintermonaten zusätzlicher Netzstrom bezogen wird, fällt der CO₂-Ausstoß in der Jahresbilanz deutlich geringer aus als bei Gas- oder Ölheizungen. In Verbindung mit einem Ökostromtarif lässt sich die Heizung sogar komplett klimaneutral betreiben.

Zudem trägt die Kombination aktiv zur Energiewende bei. Jeder Haushalt, der eigenen Solarstrom nutzt, entlastet die Netze, reduziert den Energieimport und stärkt die lokale Stromversorgung.


2. Kosteneffizienz und Unabhängigkeit

Die wirtschaftlichen Vorteile liegen auf der Hand: Wer seinen eigenen Strom produziert, ist weniger abhängig von steigenden Energiepreisen. Gerade in Zeiten hoher Stromkosten bietet die Kombination aus PV und Infrarotheizung eine attraktive Möglichkeit, die Betriebskosten langfristig zu senken.

Zwar ist die Anschaffung einer PV-Anlage mit gewissen Investitionskosten verbunden, doch diese amortisieren sich durch Einsparungen und Eigenverbrauch meist innerhalb von 8 bis 12 Jahren – je nach Standort und Nutzung.

In Kombination mit einer Infrarotheizung entfällt zudem der Aufwand für Wartung, Schornsteinfeger oder Brennstofflagerung. Das System ist wartungsarm, sauber und geruchlos. Auf lange Sicht kann das zu erheblichen Einsparungen führen.


3. Komfort und gesundes Raumklima

Die Strahlungswärme einer Infrarotheizung wird von vielen Menschen als besonders angenehm empfunden – ähnlich wie Sonnenstrahlen auf der Haut. Sie sorgt für eine gleichmäßige Wärmeverteilung, ohne Luftzirkulation.

Das bedeutet: Kein Staub, keine trockene Luft, kein Zug. Gerade für Allergiker oder Asthmatiker ist das ein erheblicher Vorteil.

Darüber hinaus bleibt die Wärme länger im Raum gespeichert, weil Wände und Möbel sie aufnehmen und wieder abgeben. So entstehen weniger Wärmeverluste, und der Wohnkomfort steigt deutlich.


Technische Voraussetzungen und Planung

1. Dimensionierung der PV-Anlage

Eine sorgfältige Planung ist entscheidend. Die Größe der PV-Anlage sollte sich nach dem gesamten Strombedarf inklusive Heizung richten. Dabei gilt: Je mehr Eigenstrom Sie erzeugen und verbrauchen, desto wirtschaftlicher wird das System.

Als grobe Faustregel gilt: Für ein gut gedämmtes Einfamilienhaus mit 120 Quadratmetern Wohnfläche liegt der jährliche Heizbedarf bei etwa 6.000 bis 8.000 kWh. Hinzu kommen rund 3.000 kWh für Haushaltsstrom.

Um diesen Bedarf weitgehend mit Solarenergie zu decken, sollte die PV-Anlage eine Leistung von etwa 10 bis 12 kWp haben – abhängig von Standort, Dachausrichtung und Speichergröße.


2. Dämmung und Heizbedarf

Je besser ein Gebäude gedämmt ist, desto effizienter kann die Kombination aus PV und Infrarotheizung arbeiten. In älteren, schlecht gedämmten Häusern kann der Wärmebedarf so hoch sein, dass der Solarstrom allein nicht ausreicht.

Deshalb sollte vor der Installation unbedingt eine Energieberatung erfolgen. Dabei wird geprüft, wie viel Wärmeleistung tatsächlich benötigt wird und ob sich bauliche Verbesserungen lohnen.

Ein gut gedämmtes Haus profitiert doppelt: Es reduziert nicht nur den Heizbedarf, sondern ermöglicht auch eine kleinere PV-Anlage mit geringeren Kosten.


3. Integration eines Stromspeichers

Ein Stromspeicher erhöht den Eigenverbrauch des erzeugten Solarstroms erheblich. Er speichert tagsüber überschüssige Energie und gibt sie abends oder bei bewölktem Himmel wieder ab.

Für die Nutzung mit einer Infrarotheizung sind Lithium-Ionen-Speicher besonders geeignet. Sie bieten hohe Ladezyklen und geringe Verluste.

Die Größe des Speichers sollte sich nach der PV-Leistung und dem Tagesverbrauch richten. In vielen Fällen sind Kapazitäten zwischen 8 und 15 kWh ideal, um eine gute Balance zwischen Autarkie und Investitionskosten zu erreichen.


Grenzen und Herausforderungen

1. Geringere Solarerträge im Winter

Der größte Nachteil der Kombination liegt im saisonalen Ertragsverlauf. Während im Sommer reichlich Solarstrom zur Verfügung steht, sinkt die Erzeugung im Winter deutlich.

Gerade in den Monaten November bis Februar kann die PV-Anlage nur etwa 20–25 % der Jahresleistung erbringen. Das reicht in der Regel nicht aus, um den Heizbedarf vollständig zu decken.

Daher muss in dieser Zeit entweder Netzstrom zugekauft oder auf zusätzliche Wärmequellen – etwa einen Kamin oder eine Wärmepumpe – zurückgegriffen werden.


2. Wirtschaftlichkeit bei Altbauten

In unsanierten Gebäuden mit hohem Wärmeverlust kann die Infrarotheizung nur bedingt effizient arbeiten. Der Stromverbrauch steigt überproportional, und der Kostenvorteil schwindet.

Hier sollte die Infrarotheizung eher als Ergänzung eingesetzt werden – etwa in einzelnen Räumen oder zur gezielten Zusatzheizung. Für den Vollbetrieb ist eine energetische Sanierung in der Regel Voraussetzung.


3. Anschaffungskosten und Förderung

Die Anfangsinvestition für PV-Anlage, Speicher und Infrarotheizung kann sich summieren. Je nach Systemgröße liegen die Gesamtkosten schnell zwischen 15.000 und 25.000 Euro.

Allerdings gibt es zahlreiche staatliche Förderprogramme und Zuschüsse, etwa durch die KfW oder regionale Energieagenturen. Diese können die Investition deutlich attraktiver machen. Zudem sinken die Modulpreise kontinuierlich, wodurch sich die Amortisationszeit weiter verkürzt.


Vergleich: Infrarotheizung mit PV vs. Wärmepumpe

1. Anschaffung und Wartung

Eine Wärmepumpe hat in der Regel höhere Anschaffungskosten – häufig zwischen 25.000 und 40.000 Euro inklusive Installation. Eine Infrarotheizung dagegen ist deutlich günstiger und nahezu wartungsfrei.

Es gibt keine beweglichen Teile, kein Kältemittel und keinen regelmäßigen Servicebedarf. Auch der Einbau ist unkompliziert und schnell abgeschlossen.


2. Effizienz und Betriebskosten

Wärmepumpen erreichen mit ihrem COP-Wert (Coefficient of Performance) eine hohe Effizienz, da sie aus 1 kWh Strom bis zu 4 kWh Wärme erzeugen können. Infrarotheizungen wandeln hingegen Strom 1:1 in Wärme um.

Allerdings fällt dieser Nachteil weniger ins Gewicht, wenn der Strom kostenlos aus der eigenen PV-Anlage stammt. Zudem punkten Infrarotheizungen durch ihre einfache Regelbarkeit und Flexibilität.


3. Flexibilität und Nachrüstbarkeit

Während Wärmepumpen oft tiefgreifende Umbauten erfordern, lassen sich Infrarotheizungen leicht nachrüsten. Sie benötigen nur eine Steckdose und können raumweise installiert werden.

Damit eignen sie sich hervorragend für Sanierungen, Ferienhäuser oder Zubauten, in denen ein wassergeführtes Heizsystem nicht wirtschaftlich wäre.


Fazit: Eine intelligente Kombination mit großem Potenzial

Die Verbindung von Infrarotheizung und PV-Anlage ist eine zukunftsweisende, nachhaltige und flexible Lösung für modernes Wohnen. Sie ermöglicht eine effiziente Nutzung erneuerbarer Energien, reduziert CO₂-Emissionen und bietet hohen Komfort bei vergleichsweise geringen Wartungskosten.

Allerdings hängt die tatsächliche Wirtschaftlichkeit stark von individuellen Faktoren ab – insbesondere von der Gebäudedämmung, der PV-Größe und dem Heizverhalten. Mit einer guten Planung, eventuell ergänzt durch einen Stromspeicher, lässt sich ein hoher Autarkiegrad erreichen, der langfristig Stromkosten spart und die Umwelt schont.

Wer Wert auf unabhängige, saubere und komfortable Wärme legt, findet in dieser Kombination eine überzeugende Alternative zu klassischen Heizsystemen – und einen wichtigen Schritt in Richtung energieautarkes Wohnen der Zukunft.