Wer auf der Suche nach einem rustikalen Natur-Look ist, sei es im Innen- oder Außenbereich, auf den Pflegeaufwand von Holz aber keine Lust hat, der könnte einen Steinteppich in Erwägung ziehen. Steinteppiche bestehen aus vielen kleinen, meist abgerundeten Steinchen (wie Fluss- und Quarzkies oder Marmorkies). Bisweilen werden diese mit kleinen Edelsteinen akzentuiert. Die Körnung der kleinen Steine liegt bei maximal einem Zentimeter, oft jedoch deutlich darunter, weil sich sich dann besser binden lassen und ein dichteres Bild abgeben. Die ausgewählten Steine werden mit einem Bindemittel in Form gebracht, sodass die Steine zusammen auf dem Boden ausgelegt werden können – sei es als Masse oder als vorgefertigte Platten. Dank vielfältiger Schablonen und Schienensysteme sind dabei alle möglichen Muster und Kombinationen realisierbar.

Zwei Arten der Installation

Steinteppiche sind innen wie außen einsetzbar. Sie können als Steinmasse ausgebracht werden. Jedoch liegen alternativ auch vorgefertigte Platten bzw. Fliesen mit Klick-System vor, wie man es beispielsweise vom Parkett- oder Laminatboden kennt. Auch diese Variante kann, sofern eine eingebaute Drainage vorliegt, im Außenbereich ganz einfach und rasch verlegt werden. In jedem Umfeld kommen die Steine dabei voll zur Geltung, da stets ein transparentes Bindemittel verwendet wird, was einen guten Steinteppich auf den ersten (und manchmal auch auf den zweiten) Blick wie einen echten Steinboden wirken lässt. Dank des transparenten Bindemittels ist die visuelle Textur absolut stimmig!

Widerstandsfähigkeit gegen äußere Bedingungen

Als Bindemittel kommt im Innenbereich typischerweise Epoxidharz zum Einsatz. Außen wird hingegen bevorzugt das teurere Polyurethan verwendet, da es den Bedingungen dort besser trotzt. Insbesondere die Belastung durch Sonnenlicht meistert es weit besser. Zwar gibt es auch UV-Stabilisatoren für Epoxidharz. Jedoch gilt diese Lösung als weniger langlebig im Außenbereich. Sollte ein Steinteppich also auf dem Balkon, im Hof oder auf der Terrasse verlegt werden, ist PU das Bindemittel der Wahl. Steinteppiche können durchaus auch in Feuchträumen verlegt werden. Allein für klare Nassbereiche, wie die Dusche, sind sie eher weniger geeignet, da hier zumeist eine Warmwasserbelastung vorliegt und Seifenrückstände und Co. eine weitere Belastung darstellen würden, die es so im Außenbereich nicht gibt.

Nicht nur als „Teppich“ einsetzbar

Steinteppiche sind, entgegen ihrer Bezeichnung, nicht nur als Bodenbelag einsetzbar. Auch Wände oder Treppenstufen können damit geziert werden. Allerdings ist die Zusammensetzung in solch „vertikalen“ Anwendungsbereichen eine andere als für reinen Bodenbelag. Es sollte also schon darauf geachtet werden, je nach Anwendung die passende Masse zu erwerben. Wird ein Steinteppich im Außenbereich als Boden verlegt, muss der Untergrund darunter abgedichtet sein. Außerdem sollte der Steinteppich im Außenbereich stets mit einem leichten Gefälle von ein bis zwei Prozent installiert werden, damit Regenwasser besser abfließen kann.

Was sind die Vorteile von Steinteppichen?

Schönheit liegt bekanntermaßen im Auge des Betrachters. Doch auch rein pragmatisch betrachtet bieten Steinteppiche zahlreiche Vorteile.

• Steinteppiche sind vielseitig einsetzbar (an Böden sowie Wänden und Treppen; innen wie außen).
• Im Innenbereich ist ein Steinteppich isolierend und geräuschdämpfend.
• Dadurch ist er auch ausgesprochen „barfuß-freundlich“.
• Steinteppich gilt als rutschfest und pflegeleicht.
• Seine grobporige Struktur macht ihn allergikerfreundlich.
• Er ist kompatibel mit Fußbodenheizungen – für ein noch besseres Fußgefühl.
• Zu guter Letzt ist ein Steinteppich widerstandsfähig und lange haltbar.

Sind auch Nachteile zu beachten?

Steinteppiche sind sehr langlebig und fast nur mutwillig ernsthaft zu beschädigen. Das bedingt jedoch, dass die Entfernung ebenfalls recht aufwändig sein kann. Wer also einen Steinteppich verlegt, sollte auch willens sein, den Bodenbelag dauerhaft zu behalten, da dieser nur mühsam mit mechanischen Mitteln entfernt werden kann. Lösungsmittel bringen hier wenig und sind das Risiko der gesundheitlichen Belastung nicht wert!

Pflegetipps

Regelmäßiges Staubsaugen reicht aus, um sicherzustellen, dass Staub, Haare und Schmutz aus den Poren des Steinteppichs entfernt werden. Flecken lassen sich mit einer Bürste und einem Allzweckreiniger bzw. Spülmittel entfernen. Bei hartnäckigeren Flecken können durchaus auch konzentrierte Reiniger (bspw. Isopropanol-Alkohol) verwendet werden. Meist sollte jedoch Wasser und ein mildes Reinigungsmittel sowie ein Bodenwischer oder Nasssauger vollkommen ausreichen. Auch gegen den gelegentlichen Einsatz von Dampfreinigern spricht nichts. Allein vom Einsatz von Hochdruckreinigern ist abzuraten, da diese mechanische Beschädigung in der Oberfläche des Steinteppichs verursachen könnten.